Warum unser Darm eher wie der eines Wolfes ist — und was das für unsere Ernährung bedeutet

Warum unser Darm eher wie der eines Wolfes ist — und was das für unsere Ernährung bedeutet

Wenn wir über Ernährung sprechen, fällt oft das Argument: „Gorillas sind riesig und fressen fast nur Pflanzen – also geht das beim Menschen auch.“ Klingt auf den ersten Blick plausibel, aber biologisch greift dieser Vergleich zu kurz.

Gorillas ernähren sich tatsächlich überwiegend pflanzlich. Doch erstens gelangen durch Blätter, Stängel und Wurzeln ständig Insekten mit in die Nahrung – in nicht zu unterschätzender Menge. Zweitens besitzen Gorillas einen extrem langen, spezialisierten Verdauungstrakt, der genau dafür ausgelegt ist: große Volumen an Pflanzenfasern mikrobakteriell zu fermentieren und daraus Energie zu gewinnen.

Der Mensch dagegen hat ein völlig anderes Verdauungsdesign. Unser Darm ist deutlich kürzer, der Dickdarm viel weniger ausgeprägt, und die Enzymausstattung ähnelt jener von Karnivoren. Betrachtet man die Tierwelt, ist unser Verdauungssystem am ehesten mit dem eines Hundes oder Wolfes vergleichbar – also eines Tieres, das Nährstoffe primär aus tierischen Fetten und Proteinen gewinnt.

Das bedeutet nicht, dass Menschen keine Pflanzen vertragen. Aber es bedeutet, dass unsere Biologie klar darauf optimiert ist, hochverdauliche Nährstoffe aus tierischen Quellen zu nutzen: Proteine, essentielle Fettsäuren, fettlösliche Vitamine, Cholesterin, bioverfügbare Mineralstoffe.

Kurz gesagt: Wir sind keine Gorillas. Wir sind auch keine Kühe. Unser Verdauungsapparat funktioniert am effizientesten mit einer Ernährung, die protein- und fettreich ist – und deutlich weniger auf große Mengen roher Pflanzenfasern angewiesen ist.

Für alle, die verstehen wollen, wie menschliche Ernährung wirklich funktioniert, hilft also ein Blick in die Natur: Unser Darm verrät uns, wofür er gebaut wurde.

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