
Wasserverbrauch von Rindfleisch: Wie viel Durst steckt auf dem Teller?
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Wenn wir an Wasserverbrauch denken, denken die meisten an tropfende Wasserhähne oder lange Duschen. Doch der wahre Wasserfresser steht oft in der Küche – oder genauer: auf unserem Teller. Vor allem Rindfleisch steht immer wieder in der Kritik, wenn es um die Umweltbilanz geht. Aber wie gross ist der Wasserfussabdruck eines Steaks wirklich?
👉 In einem lesenswerten Artikel bei Der Pragmaticus wird der Wasserverbrauch von Rindern genauer unter die Lupe genommen:
🔗 Zum Artikel: „Rindfleisch ist nicht das Problem“
15.000 Liter für ein Kilo Fleisch?
Diese Zahl geistert seit Jahren durch Medien und Diskussionen: Rund 15.000 Liter Wasser sollen nötig sein, um ein Kilo Rindfleisch zu produzieren. Doch was steckt hinter dieser Zahl – und wie aussagekräftig ist sie?
Laut dem Artikel im Pragmaticus ist die Rechnung komplexer, als sie scheint. Denn der Grossteil dieses Wassers ist sogenanntes „grünes Wasser“ – also Regenwasser, das auf Weiden fällt und das Gras wachsen lässt. Ein natürlicher Kreislauf, der in der Bilanz nicht einfach mit industriellem Wasserverbrauch gleichgesetzt werden kann.
Wasser ist nicht gleich Wasser
Der Artikel unterscheidet klar zwischen:
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Grünem Wasser: Regenwasser, das in der Natur ohnehin fällt.
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Blauem Wasser: Frischwasser aus Seen, Flüssen oder Grundwasser, das aktiv entnommen wird.
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Grauem Wasser: Wasser, das zur Verdünnung von Schadstoffen nötig ist.
Entscheidend ist also nicht nur die Menge, sondern die Art des Wassers, die in die Produktion einfliesst.
Regional, extensiv, sinnvoll?
Rinderhaltung ist nicht automatisch umweltschädlich. Besonders extensive Weidehaltung – bei der Tiere auf natürlichen Flächen grasen, die nicht für Ackerbau geeignet sind – nutzt Ressourcen, die sonst brachliegen würden. Und sie kann sogar zum Klimaschutz beitragen, etwa durch den Erhalt von Grünland, das CO₂ speichert.
Was heisst das für unseren Konsum?
Natürlich bleibt Fleischkonsum ressourcenintensiver als pflanzliche Ernährung. Doch wer bewusst konsumiert, auf Herkunft und Haltung achtet und Fleisch nicht zur Selbstverständlichkeit jeder Mahlzeit macht, kann den ökologischen Fussabdruck spürbar senken.
Denn wie so oft gilt auch hier: Nicht die Kuh ist das Problem – sondern wie und wie viel wir davon essen.
📌 Mehr spannende Fakten und Hintergründe zu Lebensmitteln findet ihr regelmässig hier bei uns auf dem Blog.
Bleibt neugierig – euer Food Sherlock 👀